Unsere Chronik

Auszug aus der Festrede zum 25 jährigen Jubiläum von 

Dr. Walter Baumann


"Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste:

Auch ich darf Sie heute ganz herzlich bei uns begrüßen. Schön, dass Sie alle da sind.
Aus Zeitgründen nenne ich aber jetzt keine Namen, sondern schließe ich mich in allem den Worten unseres 1.Vors. an und beginne gleich mit der

Chronik der Freien Wähler Helmsheim (FWH)

die ich Ihnen in einem gerafften Zeitrahmen vorstellen will.

 

In Helmsheim gab es nach dem letzten Weltkrieg keine Parteien - nur Freie Wähler, die in 2 Wahl-listen miteinander konkurrierten. Um Beispiele zu nennen, Heinz Eißler war Ortsbürgermeister und Freie Wähler. Das änderte sich nach der Eingemeindung Helmsheims im Jahre 1972. Damals etablierten sich Parteien wie CDU und SPD, während die Freien Wähler in Helmsheim als nicht organisierte Gruppen auf der Strecke blieben. Bei der Kommunalwahl im Jahre 1980 gelang es nur dem FW Bruno Schührer, einen Sitz im OR zu erringen.

Im Wahljahr 1984 war dann der Stadtverband der Freien Wählervereinigung Bruchsal, geführt von Udo Sieg, aktiv geworden und hatte für die Ortschaftsratswahl in Helmsheim 8 Kandidaten in geheimer Abstimmung aufgestellt. Ihre Namen sind: Bruno Schührer,   Walfried Kolewe,  Johann Gaugenrieder,  Edwin Bucher, Franz Hellriegel jun.,  Joachim Willy,  Lothar Gretter  und  Wilhelm Feldmann.

 

Am 25. Juli 1984 trafen sich diese Kandidaten im kath. Pfarrsaal in Helmsheim und beschlossen, eine Ortsgruppe Helmsheim zu gründen, die in Anlehnung an den Stadtverband ihre Arbeit auf den Stadtteil Helmsheim konzentriert. Wesentliche Vorarbeit hierzu hatten OR Bruno Schührer und der ehemalige Stadtrat Wilhelm Feldmann geleistet.

 

Gegründet wurde der Verein am 6. August 1984. Die Gründungsversammlung fand im kath. Pfarrsaal statt. Gründungsmitglieder sind die 8 bereits erwähnten Kandidaten. Als Referenten bzw. Unterstützer und Berater, insbesondere die Satzung betreffend, sind folgende Teilnehmer dieser Versammlung zu nennen:

Der damalige Stadtverbandsvors. und Stadtrat Udo Sieg, Stadtrat Wilhelm Molitor und der
Heidelsheimer OR Walter Zimmermann.

 

Im Hinblick auf die bevorstehende Kommunalwahl im Okt. 1984 wurde ein entsprechendes Wahlprogramm erstellt mit folgendem Inhalt:

·        Ausbau Alte Kelter

·        Bau einer Einsegnungshalle

·        Ausbau Ortseinfahrt /-durchfahrt - B35 (sprich Untertunnelung)

·        Radweg nach Obergrombach

·        Spielplatz „Schlossbuckel“

·        Spielplatz „Neuwiesen“

·        Ausbau Dossentalstraße mit Brunnen-Erstellung

·        Renovierung städt. Anwesen und Liegenschaften

·        Ausbau Burggrundstraße

·        Einfahrten zum Neubaugebiet „Schlossbuckel“

 

Und dann begann eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, eine Vereinsentwicklung, die in Bruchsal und Umgebung ohne Beispiel ist - und die auch wohl niemand in dieser Weise erwartet hatte.

Schon bei der Kommunalwahl im Okt. 1984 errangen die Freien Wähler, durch Flugblatt-Aktionen vom Stadtverband unterstützt, auf Anhieb ein Viertel der Stimmen und damit 2 der 8 OR-Sitze für Johann Gaugenrieder und Bruno Schührer. Das bedeutete eine Verdoppelung der Sitze gegenüber 1980. –


Bevor wir die Entwicklung nun weiter betrachten, muss zunächst die 1. JHV am 28. Jan.1985 erwähnt werden. Neuwahlen der Vorstandschaft ergaben nämlich einen Wechsel an der Spitze der FW. Bruno Schührer trat als 1.Vors. zurück und übergab an Edwin Bucher. 2.Vors. wurde Hans Dieter Peterschik, Schriftführer Johann Gaugenrieder und Kassierer Wilhelm Feldmann. Hier taucht auch erstmals der Name Gerhard Bacher als neu gewählter Stadtverbandsvors. und willkommener Gast in Helmsheim auf. Gerhard Bacher war in den folgenden Jahren ein unermüdlicher Kämpfer für die FW und hat sich in Bruchsal ganz massiv für Helmsheimer Belange eingesetzt. In diesem Zusammenhang darf auch erwähnt werden, dass die FW 1986 unter Gerhard Bacher den Bruchsaler CDU-Bürgermeister Bernd Doll bei der Wahl zum OB voll unterstützt haben.--

 

Bei den Wahlen 1989 steigerten sich die FW auf mehr als ein Drittel der Stimmen und erhielten 4 von 10 Sitzen im ORat. Damit hatten sie gleich viele Sitze wie die regierende CDU. Hätte nun die Helmsheimer SPD die FW unterstützt, wäre damals schon unser Johann Gaugenrieder OV geworden. Aber sowohl im Helmsheimer ORat als auch bei der entscheidenden Abstimmung im Bruchsaler Gemeinderat war die SPD nicht zur Unterstützung bereit und blockierte damit die Neubesetzung des OV-Amtes in Helmsheim.

 

Fünf  Jahre später, 1994, war es dann soweit. Die FW errangen mit knapp der Hälfte der Stimmen 5 von 10 Sitzen im ORat. Erstmals dabei war eine Frau, Marianne Vogel, erstmals 1 Sitz im Stadtrat mit Edwin Bucher, und erstmals stellten nun die FW als stärkste Fraktion den OV mit Johann Gaugenrieder. Bei den folgenden Wahlen 1999 erhöhte sich der Stimmenanteil weiter und erreichte schließlich fast 60 %. Die Freien Wähler hatten damit ab 1999 bis heute ununterbrochen 6 Vertreter im ORat. Seit der letzten Kommunalwahl und dem freiwilligen Ausscheiden unseres langjährigen und bewährten OV Johann Gaugenrieder stehen nun 2 FW-Frauen an der Spitze, Tatjana Grath als OVin und Marianne Vogel als ihre Stellvertreterin.

Eine merkwürdige und in diesem Zusammenhang wohl einmalige Begebenheit mag hier wohl erwähnt werden: Tatjana Grath, die sich für das Amt der OVin zur Wahl stellte, erhielt im Helmsheimer OR nur die 6 Stimmen der FW. CDU und SPD stimmten gegen sie. Anders der Bruchsaler Gemeinderat:  Er entschied einstimmig, d.h., Tatjana wurde von allen Fraktionen ohne Gegenstimmen ins Amt gewählt."


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